Rauhes Haus

Rauhes Haus

 

[umgebildet ins Hochdeutsche aus »Ruges Haus«], Das Rauhe Haus, 1833 von J. H. Wichern in Hamburg-Horn gegründete Anstalt der Inneren Mission (Gründungsstätte der Diakonie) zur Betreuung gefährdeter Jugendlicher (Jungen) mit angeschlossener Ausbildungsanstalt für die Erzieher (Brüderhaus); wurde mit der Hinführung zu selbstständiger Mitarbeit und Selbstverantwortung und der Erziehung in »Familienhäusern« richtungweisend für die Fürsorgeerziehung; es ist seit 1844 auch Sitz des Verlags »Agentur des R. H«. Zum Rauhen Haus gehörten (1881) 29 Gebäude (darunter Werkstätten, Druckerei, Schulhaus) sowie landwirtschaftliche Betriebe. 1939 wurde der Erziehungs- und Schulbereich verstaatlicht; 1943 zerstört. Ab 1947 erfolgte der Wiederaufbau. Die Stiftung »Das Rauhe Haus« gliedert sich heute in die Abteilungen Kinder- und Jugend-, Behinderten-, Altenhilfe und Sozialpsychiatrie (mit Fachschule für Altenpflege), Diakonenanstalt mit Evangelischer Fachhochschule, evangelische »Wichern-Schule« (allgemein bildende Privatschule), Brüder- und Schwesternschaft, Landwirtschaft, wissenschaftliches Institut für Soziale Praxis.